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Ranby, Peter: Go for History. Windhoek: Macmillan Education Namibia, 2012, 58–59.

"Südafrikanische Militärherrschaft in Namibia: 1915-1919"


[S. 58, linke Spalte]

4.2 Südafrikanische Militärherrschaft in Namibia: 1915-1919

1914 brach ein Krieg in Europa aus, der Länder in Afrika betraf. Später bezeichnete man den Krieg als Ersten Weltkrieg. In diesem Krieg zogen Großbritannien, Frankreich und Russland gegen Deutschland, Österreich-Ungarn und die Türkei in den Krieg. Namibia war eine deutsche Kolonie und trat daher auf der Seite von Deutschland in den Krieg ein. Südafrika war eine britische Kolonie und trat deshalb auf der Seite von Großbritannien in den Krieg ein. Das bedeutete, dass Namibia gegen Südafrika Krieg führte.

[S. 58, rechte Spalte]

[Ovales Infofeld] Schwarze Menschen stellten in Südafrika in der Mehrheit dar. Aber sie hatten keine politische Macht. Südafrika wurde von einer ausschließlich weißen Regierung regiert. Alle Gesetze dienten den Weißen und unterdrücken schwarze Südafrikaner.

[S. 58]

[Schwarz-Weiß-Foto von mit Gewehren bewaffneten Soldaten, die entlang von Eisenbahngleisen in einer flachen Landschaft gehen. Direkt hinter ihnen ist eine Explosion zu sehen und einige Soldaten drehen die Köpfe danach um. Weit im Hintergrund ist ein Bergzug zu erkennen.]

[Bildunterschrift] Deutsche Soldaten sprengten einen Teil der Eisenbahnlinie zwischen Lüderitz und Aus, um südafrikanische Soldaten daran zu hindern sie zu benutzen.

Südafrikanische Truppen drangen in Namibia ein und nahmen Swakopmund von den Deutschen ein. Nach etwa einem Jahr des Kampfes wurden die deutschen Truppen in Namibia von südafrikanischen Truppen besiegt und dazu gezwungen, aufzugeben. Nicht weniger als 15.000 deutsche Soldaten wurden in Lagern in der Nähe von Aus gefangen gehalten.

[S. 58, linke Spalte]

Die deutsche Herrschaft in Namibia ging 1915 zu Ende. Den restlichen Ersten Weltkrieg über wurde Namibia stellvertretend für Großbritannien von der südafrikanischen Armee regiert.

Der Erste Weltkrieg wurde 1918 beendet, als Deutschland und seine Verbündeten endgültig besiegt wurden. Die Anführer aller Länder, die am Krieg beteiligt waren, mussten Friedensverträge oder -vereinbarungen unterzeichnen. In Deutschland kam am Ende des Krieges eine neue Regierung an die Macht. Da Deutschland besiegt worden war, musste diese Regierung einen Friedensvertrag unterzeichnen, ohne etwas zu den Bedingungen zu sagen zu haben.

[S. 58, rechte Spalte]

[Schwarz-Weiß-Foto von vier Männern. Drei sitzen an einem Tisch, auf dem eine große Decke oder Plane liegt und eine Flasche steht. Die beiden Männer auf der linken Seite tragen Stetson-Hüte, der auf der rechten Seite sitzt mit dem Rücken zum Betrachter und trägt einen Uniformhut. Er blickt in die Richtung eines stehenden Mannes, der ebenfalls einen Cowboyhut trägt.]

[Quellenunterschrift] Quelle: www.Namibia-lonl.com 1

Am 9. Juli 1915 kapitulierte der deutsche Gouverneur von Namibia, Dr. Seitz, vor dem Anführer der südafrikanischen Streitkräfte, General Louis Botha, und unterzeichnete in Khorab einen Friedensvertrag 2 .

[S. 59, linke Spalte]

Dieser Vertrag, der Vertrag von Versailles genannt wird, wurde am 28. Juni 1919 in Paris, Frankreich, unterzeichnet. Eine seiner Klauseln besagte, dass Deutschland all seine Kolonien abzugeben hatte.

Eine internationale Organisation, der Völkerbund, wurde nach dem Krieg eingerichtet, um den Weltfrieden zu bewahren. Eine seiner Aufgaben war es, Aufsicht über Deutschlands ehemalige Kolonien zu führen. Die Aufgabe, diese Kolonien zu verwalten, wurde an die Länder übertragen, die dabei geholfen hatten, Deutschland im Krieg zu besiegen. Südafrika hatte die Deutschen in Namibia für die Briten besiegt, sodass der Völkerbund Südafrika die Aufgabe übertrug, Namibia zu verwalten. Dies wurde Mandat des Völkerbundes genannt. Das Mandat beinhaltete die genauen Bedingungen für die Verwaltung von Namibia durch Südafrika.

Die Bedingungen von Südafrikas Mandat zur Regierung von Namibia

Was wurde in dem Mandat von Südafrika in Namibia erwartet?

  • Zu verhindern, dass der Krieg nicht wieder ausbricht.
  • Die Wirtschaft und die Lebensbedingungen eines jeden zu verbessern, der in Namibia lebt.
  • Namibia nicht zu dominieren oder auszunutzen .
  • Sicherzustellen, dass keine Sklaverei betrieben wird.
  • Das Land auf die Unabhängigkeit vorzubereiten.
  • Jedes Jahr einen Bericht an den Völkerbund abzugeben.

[S. 59, rechte Spalte]

[Ovales Infofeld] Das Völkerbundmandat besagte, Südafrika solle „das materielle und moralische Wohlergehen und den sozialen Fortschritt der Bevölkerung fördern“. Was glaubst du bedeutete das?

[1] Der angegebene Link führt mittlerweile ins Leere; die Redaktion.

[2] Bei diesem sogenannten Friedensvertrag handelt es sich um eine Kapitualtionsurkunde; die Redaktion.

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