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Bibliographic data

Tazanu, Mangula Lucas; Etumbe, Kome Lovert: Ordinary Level History for Cameroon Schools. Buea: Anucam, 2. Aufl., 2006, 49–51.

"Kamerun und der Erste Weltkrieg (1914-1918)"


[S. 49]

Lektion acht

KAMERUN UND DER ERSTE Weltkrieg (1914-1918)

Der Erste Weltkrieg wurde in Kamerun achtzehn Monate lang gekämpft (August 1914 – Februar 1916). Er stellte die Deutschen auf der einen Seite, den Briten und den Franzosen (die von Belgiern unterstützt wurden) auf der anderen Seite gegenüber. Das Ende der Kämpfe sah die Niederlage und die Vertreibung der Deutschen aus dem Gebiet Kameruns.

Dieses Kapitel zeigt wie und erklärt warum der Erste Weltkrieg in Kamerun gekämpft wurde. Während Aspekten des Krieges untersucht werden, zeigt es, wie sich die Menschen aus Kamerun am Krieg beteiligten. Zweitens wird untersucht, warum die Deutschen so lange Zeit Widerstand gegen die Alliierten (Briten und Franzosen) leisteten, und die Gründe, warum die Alliierten die Deutschen letztlich besiegten. Drittens werden die Gründe aufgezeigt, warum Kamerun geteilt und wie die Teilung durchgeführt wurde. Viertens wird auch die Angelegenheit des Kondominiums (gemeinsame Administration) untersucht, dessen Einrichtung durch die Briten und die Franzosen vorgeschlagen wurde, und der Grund, warum die Idee fallen gelassen wurde. Zuletzt schließen die Konsequenzen der Teilung von Kamerun das Kapitel ab.

Warum wurde der Krieg in Kamerun gekämpft

Die Gründe für die Kämpfe zwischen den Deutschen und den alliierten Mächten reichen von dem Bedürfnis, den Feind zu besiegen, bis zu den selbstsüchtigen Absichten jeder der kriegsführenden Parteien. Es ist festzuhalten, dass der Krieg in Europa ausbrach und die Menschen aus Kamerun in keiner direkten Weise betraf. Die Kämpfe in Kamerun begannen hauptsächlich, weil das Gebiet eine Kolonie Deutschlands war, eines Feindes von Großbritannien und Frankreich (den Alliierten oder alliierten Mächten). Unten sind einige Gründe, warum in Kamerun zwischen 1914 und 1916 gekämpft wurde:

1) Großbritannien und Frankreich wollten ihren Feind, Deutschland, in seiner Kolonie Kamerun besiegen und ihn militärisch schwächen.

2) Die alliierten Mächte hofften, Kamerun von Deutschland zu erobern, sodass sie die Ressourcen in dem Gebiet dazu nutzen würden, die Deutschen in anderen Gebieten zu bekämpfen. Dies würde Deutschland diese Ressourcen entziehen.

3) Ein anderer Grund, weshalb die alliierten Mächte in das Gebiet eindrangen, war der Wunsch, Kamerun einzunehmen und das Gebiet zu nutzen, um ihre Verhandlungsposition bei einer Friedenskonferenz nach dem Krieg zu stärken.

4) Großbritannien wollte sich für die Tatsache rächen, dass Deutschland es 1884 in dem Wettlauf um die Annektierung von Kamerun überholt hatte.

5) Frankreich wollte seinerseits die Deutschen besiegen und den Vertrag von 1911 rückgängig machen, in dem es Deutschland Territorium überlassen hatte, um es Kamerun hinzuzufügen, – und dann das Gebiet zurückzugewinnen.

6) Beide, Großbritannien und Frankreich, wollten Kamerun besetzen, es teilen und es dann ihren Kolonialreichen anschließen, um diese auszudehnen.

7) Die Grausamkeit der deutschen Herrschaft in Afrika veranlasste die Alliierten dazu, Krieg zu führen, um deutsche Kolonien unter dem Vorwand einzunehmen, die Indigenen von der Härte der deutschen Herrschaft zu befreien.

8) Die Kämpfe zwischen den Alliierten und den Deutschen in Kamerun können am besten verstanden werden, wenn man sich die Rivalitäten zwischen beiden Parteien um Kolonien in Afrika in den frühen 1900ern ansieht: die Agadir-Krisen von 1904 und 1911 sind deutliche Beispiele solcher Rivalitäten.

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Wie wurde der Krieg in Kamerun gekämpft

Die Kämpfe dauerten achtzehn Monate und waren von einer Reihe von Ereignissen zwischen August 1914 und Februar 1916 gekennzeichnet. Die britischen Streitkräfte wurden von General Charles Dobell geleitet (der später der Befehlshaber aller alliierten Streitkräfte in Kamerun war) – sie griffen aus Nigeria im Westen an. Die französischen Streitkräfte wurden von General Joseph Aymerich kommandiert. Sie wurden durch die Belgier unterstützt und griffen aus dem Norden, Osten und Süden an. Die deutschen Streitkräfte wurden von Oberstleutnant Zimmermann angeführt und verteidigten das Gebiet gegen die Angriffe der alliierten Streitkräfte.

[Quellenüberschrift] Militärische Feldzüge während des Ersten Weltkriegs in Kamerun

[Quelle: Landkarte, mit schwarzen Strichen gezeichnet. Durch Pfeile sind die Feldzüge der Franzosen, Briten und Deutschen in Kamerun angezeigt. Die Franzosen griffen Mora im Norden von Chad aus an, die Briten von Nigeria aus. Durch einen Kasten wird angezeigt, dass Mora im Februar 1916 fiel. Die Briten griffen Zentralkamerun von Nigeria aus an, die Franzosen aus Oubangui Shari, Chad. Die Briten griffen Buea von Nigeria aus an. Ein Kasten zeigt an, dass Douala im September 1914 eingenommen wurde. Die Deutschen flohen aus Zentralkamerun nach Spanish Guinea. Die Franzosen kamen aus Gabon und der Republik Congo und zogen Richtung Yaoundé.]

Zusammengefasst sind unten die Hauptereignisse des Krieges in Kamerun:

1) Die Kämpfe begannen, als britische Streitkräfte aus Nigeria Deutsch-Kamerun im Norden angriffen und im August 1914 Garoua einnahmen. Sie wurden anschließend von den deutschen Streitkräften zurückgedrängt. Ein weiterer Versuch wurde im Südwesten unternommen, wo die Briten eine Schlacht in Nsanakang mit den Deutschen kämpften und zurückgedrängt wurden. Während dieser ersten Phase der Kämpfe war der deutsche Widerstand sehr stark, sodass es für die Franzosen nicht leicht war, aus dem Osten nach Kamerun einzudringen. Folglich vereinten die Alliierten ihr Kommando unter General Charles Dobell.

2) Diese Phase brachte die Einnahme von Douala im September 1914. Die Einnahme von weiteren Küstengebieten wie Buea, Kribi und Victoria folgte, als die Alliierten die Deutschen aus dem Osten, Westen, Norden und Süden einkesselten.

3) Die letzten großen Schlachten des Krieges wurden in Yabassi und Yaoundé Ende 1915 und Anfang 1916 gekämpft. Während dieser Phase entkam eine Gruppe von 600 deutschen Soldaten einschließlich Gouverneur Ebermaier über den Süden nach Spanisch-Guinea. Die Einnahme von Yaoundé am 1. Januar 1916 und die Kapitulation der letzten deutschen Offiziere stellten das Ende des Krieges in Kamerun dar. Sehr wichtig war allerdings das Gefecht um

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das deutsche Fort in Mora im Februar 1916. Der deutsche Befehlshaber von Raben kapitulierte und sorgte für die Niederlage Deutschlands in Kamerun. Der deutsche Befehlshaber von Raben kapitulierte und sorgte für die Niederlage Deutschlands in Kamerun.

Als die Alliierten Kontrolle über Kamerun erlangten, begannen sie eine Verwaltung aufzubauen, um die der Deutschen zu ersetzen. Die folgenden Abschnitte untersuchen die Beteiligung der Menschen aus Kamerun am Krieg.

Die Beteiligung der Menschen aus Kamerun am Krieg

Die verschiedenen Stammesgruppen in Kamerun, die vor 1914 entweder Verbündete oder Feinde der Deutschen gewesen waren, fanden sich selbst entweder für die Deutschen oder für die Alliierten kämpfend wieder. Gruppen wie die Bali und die Bamun unterstützten die Deutschen (die Bamun wechselten 1915 die Seite, indem sie ihre Unterstützung für die Alliierten erklärten). Die Alliierten gewannen die Unterstützung von den Gruppen, wie den Duala, Bakweri und Bulu, die die Feinde der Deutschen waren. Als die Alliierten dabei waren, den Krieg zu gewinnen, wurden sie durch noch mehr Gruppen unterstützt.

Im Folgenden stehen Arten, wie die Indigenen aus Kamerun am Krieg teilnahmen, entweder auf der deutschen Seite oder auf der Seite der Alliierten:

1) Indem sie der Seite, die sie unterstützten, Nahrung und Schutz zur Verfügung stellten.

2) Indem sie Nachschub, wie Nahrung und Munition, für die Truppen trugen oder transportierten.

3) Indem sie als Soldaten auf der jeweiligen Seite kämpften – dies impliziert, dass während der Schlachten Indigene andere Indigene auf der Seite der Feinde töteten.

4) Indem sie als Fährtenleser, Führer und Übersetzer tätig waren, um den Truppen zu ermöglichen, ihre Feinde zu finden und anzugreifen.

5) Indem sie Anlagen sabotierten. Sie zerstörten zum Beispiel Brücken, nachdem sie diese überquert hatten oder legten Bomben auf Straßen, die von den Feinden genutzt wurden.

6) Indem sie Informationen weitergaben, die jede kämpfende Seite in die Lage versetzte, ihren Feind zu orten oder zu finden.

7) Indem sie die verfeindete Seite darin blockierten, ihr Land oder jegliche zur Verfügung stehenden Ressourcen wie Wasser zu nutzen.

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