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Bibliographic data

Kingah, David; Tazifor, John: A Junior History for Secondary Schools. Buea: Education Book Centre, 2nd rev. ed. [2. überarb. Aufl.], 2000 [1988], 99–101.

Deutsche imperiale Kontrolle (1884-1914)


[...]

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Das Gerichtswesen bestand aus getrennten Höfen für Europäer und für Afrikaner und hatte getrennte Ordnungen. Zum Beispiel, im Fall der Vergewaltigung einer afrikanischen Frau, konnte für einen Deutschen eine Gefängnisstrafe von 10 Jahren verhängt werden, während ein Kameruner zum Tode verurteilt werden konnte. Der Oberste Gerichtshof war in Buea, während drei andere große Gerichte in Douala, Kribi und Lomie waren. Indigene Oberhäupter a begannen seit 1891 zivilrechtlichen Verfahren zu leiten. Die üblichste Form der Bestrafung war die Peitsche. Die Todesstrafe ging in Folgendes über: alle Fälle, die in Deutschland mit 10 Jahren zu bestrafen waren: Gefährdung des Schienenverkehrs, Vergewaltigung von Europäern, b bewaffneter Widerstand gegenüber einem deutschen Beamten während der Arbeit, usw.

B) Die Wirtschaft

Die Wirtschaftspolitik der Kolonie wurde von den wirtschaftlichen Interessen der deutschen Handelsunternehmen in Kamerun, der Kolonialverwaltung und des deutschen Marktes bestimmt. Vor 1884 waren die zwei wichtigsten Firmen Woermann und das Unternehmen der Jantzen und Thormahlen. Nach 1884 wurden viele Firmen gegründet und Plantagen eröffnet. Um ihr wirtschaftliches Ziel zu erreichen gründeten sie erst das Komitee für den Import von Produkten aus

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Deutschen Kolonien im Jahr 1897 und später das Kolonialwirtschaftliche Komitee (K.W.K.) c , im Jahr 1898.

Was die Plantagen betrifft, so gab es 1913 über achtundfünfzig etablierte. Einer der einflussreichsten Förderer der Plantagenindustrie war eine Hamburger Firma, die die Entwicklung [von Plantagen] d in Westafrika im Jahr 1849 begann. Sie fing in Liberia an und expandierte dann nach Gabun und dann, 1868, nach Kamerun. Woermann hatte eine Schifffahrtslinie zwischen Deutschland und Westafrika. Es war Woermann, der zur deutschen Annektierung und Besetzung anhielt und drängte, aufgrund seiner wirtschaftlichen und geschäftlichen Ambitionen. Woermann war sehr einflussreich in der Deutschen Kolonialgesellschaft, die eine Propagandaorganisation war und 1884 zur Förderung des wirtschaftlichen Lebens der Kolonie gegründet wurde. Um den Binnenhandel anzuregen, wurden 1898/1899 zwei große Konzessionsgesellschaften gegründet. Es waren die Gesellschaft Süd-Kamerun und die Gesellschaft Nordwest-Kamerun. e Ihnen wurde Land in Höhe eines Fünftels des Territoriums zur Verfügung gestellt, um dieses nach eigenen Vorstellungen zu entwickeln und zu nutzen. (Zeichne eine Karte, die diese Konzessionen und ihre Aktivitäten zeigt.)

Die Deutschen importierten generell Palmöl, Getreide, Kautschuk, Elfenbein, Holz, Kakao usw. Kamerun importierte hingegen Waffen, alkoholische Getränke, Stoffe, Uhren, Reis, Maschinen, Medikamente usw.

Arbeiter wurden gewöhnlich in den Orten rekrutiert, an denen sich die Plantagen befanden. Das Grasland war ein fruchtbares Gebiet für die Rekrutierung von Arbeitskräften. Den Vertrag für die Rekrutierung erhielt Fon Galega aus Bali, der eine jährliche Vergütung von 300 Mark erhielt. Andere indigenen Oberhäupter, f die Arbeitskräfte rekrutierten, bekamen zwei Mark für jeden rekrutierten Arbeiter. Zwangsarbeit wurde sowohl in den Plantagen als auch für andere Arbeiten angewendet. (Kommentiere die Anwendung von Zwangsarbeit während der deutschen Herrschaft.)

Ein Bereich, in dem von Zwangsarbeit Gebrauch gemacht wurde, war die Infrastruktur . Hier wurde der Schwerpunkt stärker auf den Bau von Bahnstrecken als auf Straßennetzwerk gelegt. Zwischen 1906 und 1911 wurden die ersten 160 Kilometer der nördlichen Linie zwischen Bonaberi und Nkongsamba realisiert, aber nur 150 km davon wurden 1913 fertiggestellt.

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C) Deutsche Beiträge zur Entwicklung:

Die Deutschen trugen generell zu folgenden Entwicklungen bei.

  • 1. Landwirtschaft: Nach der Annexion im Jahr 1884 entschieden sich die Deutschen für, und entwickelten die Plantagenindustrie in der Küstenregion. Sie pflanzten Bananen, Kautschuk, Palmen, Tabak, Tee, Kakao usw. Der erste Gouverneur legte die botanischen Gärten in Victoria an, die sowohl ein Erholungsgebiet als auch ein Tourismusziel waren. Zusätzlich zu den über 58 angelegten Plantagen entwickelten die Deutschen weiterführende Bildungsanstalten g für Landwirtschaft in Victoria, Garoua, Dschang, Douala und Yaounde usw. für die Ausbildung von indigenen Grundschulabsolventen. Auf den Farmen der Regierung wuchsen Feldfrüchte und Gemüse, Vieh wurde gezüchtet für die Fleisch-, Butter- und Käseproduktion.
  • 2. Transport: Sie bauten Straßen, Brücken, Häfen, Eisenbahnstrecken usw. Die Häfen, die sie erbauten, waren Grand Batanga (Kribi), Douala und Victoria. Sie bauten Bahnstrecken. Die erste Bahnstrecke war die nördliche Linie (Nordbahn). h Sie verlief von Bonaberi nach Knongsamba (160km). Sie wurde 1911 eröffnet. Die östliche Linie ging nach Edea, Yaounde usw. Straßen wurden seit 1900 gebaut und das erste motorisierte Auto kam 1905.
  • 3. Architektur: Die zahlreichen Antiquitäten, Monumente und hübschen Gebäude in den Gebieten waren das Werk der Deutschen.
  • 4. Forschung: Die Deutschen führten in allen Bereichen des Lebens Forschung durch. Zum Beispiel im botanischen Garten wurden Experimente mit hunderten Arten tropischer Pflanzen durchgeführt. Experimente wurden auch mit der Kreuzung von afrikanischem und deutschem Vieh usw. durchgeführt.
  • 5. Handel: Die Deutschen trieben den Handel voran. Sie eröffneten im gesamten Territorium Handelsposten.
  • 6. Gesundheit und Hygiene: Krankenhäuser und Gesundheitszentren wurden in verschiedenen Gebieten eingerichtet, um Krankheiten wie Malaria, die Pocken, die Schlafkrankheit, Lepra und Geschlechtskrankheiten zu bekämpfen. Die Hygiene wurde in den Plantagen betont.
  • 7. Industrie: 1908 bauten die Deutschen eine Seifenfabrik in Douala, von wo aus Öl der Region in Seife verarbeitet wurde.

[a] Im Original wird an dieser Stelle lediglich der Begriff chief verwendet, ohne deren Herkunft anzugeben. Chief bedeutet Clanchef, Anführer einer gesellschaftlichen Gruppe oder Häuptling. In kolonialen Zusammenhängen haftet dem Begriff häufig die Konnotation an, dass es sich hierbei um Mitglieder der indigenen Führungselite handelt; die ÜbersetzeriInnen.

[b] Im Englischen wird nicht zwischen der männlichen und weiblichen Form unterschieden. Wahrscheinlich ist hier die Vergewaltigung von Europäerinnen gemeint; die ÜbersetzerInnen.

[c] Auf Englisch heißt es Colonial Economic Committee (C.E.C.); die ÜbersetzerInnen.

[d] Anmerkung der Redaktion.

[e] Auf Englisch heißen sie South Cameroon Company und Northwest Cameroon Company . Die deutschen Bezeichnungen sind im Original in Klammern genannt; die ÜbersetzerInnen.

[f] Siehe Fußnote 1; die ÜbersetzerInnen.

[g] Im Original werden diese Bildungsanstalten als higher agricultural schools bezeichnet. Da die Übersetzung höhere Bildung im Deutschen aber leicht mit Hochschulbildung assoziiert werden kann, um die es sich hier nicht handelt, wurde hier als Übersetzung weiterführend gewählt; die ÜbersetzerInnen.

[h] Im Original ist an dieser Stelle ein Zeichenfehler, dort heißt sie Norabahn ; die ÜbersetzerInnen.

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