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Mveng, Engelbert: Histoire du Cameroun. Centre d'Édition et de Production pour l'Enseignement et de la Recherche, 1984, 28–29.

Die ersten Menschen in Kamerun


[S. 28]

[...]

Heute stimmt die Meinung der Gelehrten somit immer mehr überein: von Pater Teilhard de Chardin a bis zu Abbé Breuil, b von Professor Leakey c

aus Ostafrika bis zu Herrn Raymond Mauny d aus Dakar, eine Hypothese, die sich mit jedem Tag [mehr] als Gewissheit erweist, gewinnt alle Meinungen für sich: der Mensch ist in Afrika geboren. (1)

Auf dem dritten Panafrikanischen Kongress für Urgeschichte, der vom 22. bis zum 28. Juli 1953 in Livingstone tagte, erklärte Professor Henri Vallois e in Anwesenheit von Professor Leakey, dass der erste Mensch wahrscheinlich aus Afrika komme. Im selben Jahr wagte es Dr. M. D. Jeffreys, Professor an der Universität von Witwatesrand, vor seinen Studenten zu behaupten:

„Die Weißen sind nur blasse Vertreter der Urmenschen, deren Haut stark pigmentiert war. Wenn die ersten Menschen, wie es heute gewiss zu sein scheint,

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Zentralafrika bewohnten, dann mussten sie schwarze Haut haben, wenn sie überleben wollten. Weiße Urmenschen wären unweigerlich ausgestorben.“

Die ersten Menschen in Kamerun

Das urgeschichtliche Afrika ist also, wie wir gerade gesehen haben, eingehend erforscht worden. Dennoch, wenn man die allgemeinen Werke und die großen Geschichten von Afrika öffnet, so ist man überrascht zu sehen, dass das urgeschichtliche Kamerun vollständig unbekannt bleibt. Weder bei Baumann f und Westermann, g noch bei Delafosse, h Frobenius, i Seligman, j Hardy, k Julien, l Labouret m und unlängst bei Cornevin n findet man eine bemerkenswerte Studie über unser Land. Selbst bei den Spezialisten der Urgeschichte hielt sich die gleiche Wissenslücke bis in die allerjüngste Zeit. Sowohl Abbé Breul als auch R. Mauny und Leakey scheinen Kamerun kaum zu kennen.

[...]

[a] Pierre Teilhard de Chardin (1881-1955) war ein französischer Jesuit, Theologe und Naturwissenschaftler, der sich dafür einsetzte, Religion und Wissenschaft in Einklang zu bringen. Die katholische Kirche sah in seinen Schriften eine Bedrohung der traditionellen Theologie und lehnte die meisten von ihnen ab. Verbreitet und in viele Sprachen übersetzt wurden sie vor allem nach seinem Tod. Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Pierre_Teilhard_de_Chardin&oldid=154302947 (29.06.2016); die Redaktion.

[b] Henri Édouard Prosper Breuil (1877-1961) war ein französischer Prähistoriker und katholischer Priester, der sich besonders auf altsteinzeitliche Kunst wie Höhlenmalerei spezialisierte. Dieses Interessensgebiet führte ihn in den 1940er und 1950er Jahren häufig nach Afrika. Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Henri_Breuil&oldid=155055843 (29.06.2016). Abbé ist eine französische Bezeichnung für Abt ; die Redaktion.

[c] Louis Seymour Bazett Leakey (1903-1972) war ein kenianischer Paläoanthropologe und Archäologe, der gemeinsam mit seiner Frau entscheidend an dem Nachweis mitwirkte, dass der Mensch aus Afrika stammt. Vgl. Wikipedia, https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Louis_Leakey&oldid=726147815 (29.06.2016); die Redaktion.

[d] Raymond Mauny war ein französischer Historiker, der auf die Ur- und Frühgeschichte Afrikas spezialisiert war. Vgl. Wikipedia, https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Raymond_Mauny&oldid=123126346 (29.06.2016); die Redaktion.

[e] Henri-Victor Vallois (1889-1981) war ein französischer Anthropologe, Paläontologe und Anatom. Er war Direktor des Musée de l’homme in Paris, des Laboratoire d’Ethnologie des Hommes actuels et des Hommes fossils und Professor am Muséum national d’histoire naturelle . Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Henri-Victor_Vallois&oldid=141971947 (29.06.2016); die Redaktion.

[f] Der deutsche Ethnologe, Afrikanist und Kulturhistoriker Hermann Baumann (1902-1972) war der Autor eines der umfassendsten Werke der deutschsprachigen Afrikanistik, Die Völker Afrikas und ihre traditionellen Kulturen . Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Hermann_Baumann_(Ethnologe)&oldid=155049353 (06.07.2016); die Redaktion.

[g] Der deutsche Afrikanist und Ethnologe Diedrich Hermann Westermann (1875-1956) gehört zu den Begründern der Afrikanistik. Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Diedrich_Westermann&oldid=153503029 (06.07.2016); die Redaktion.

[h] Maurice Delafosse (1870-1926) war ein französischer Kolonialbeamter und Ethnograph, der sich als erster Europäer mit der vorkolonialen Geschichte Afrikas befasste. Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Maurice_Delafosse&oldid=134094834 (06.07.2016); die Redaktion.

[i] Der deutsche Ethnologe Leo Frobenius (1873-1938) gründete im Jahr 1898 in München das Afrika-Archiv, das später in Institut für Kulturmorphologie umbenannt wurde. Er unternahm mehrere Forschungsexpeditionen nach Afrika und veröffentlichte u.a. eine Sammlung von afrikanischen Volkserzählungen. Vgl. Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Leo_Frobenius&oldid=153666190 (06.07.2016); die Redaktion.

[j] Der britische Physiker und Ethnologe Charles Gabriel Seligman (1873-1940) veröffentlichte im Jahr 1930 das ethnographische Werk Races of Africa. Vgl. Wikipedia, https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Charles_Gabriel_Seligman&oldid=711181433 (27.07.2016); die Redaktion.

[k] Der französische Historiker Georges Hardy (1884-1972) wirkte an einer Reform des Schulsystems in Französisch-Westafrika mit und leitete dort in den 1920er Jahren eine Kolonialschule. Vgl. Wikipedia, https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Georges_Hardy_(haut_fonctionnaire)&oldid=127108739 (06.07.2016); die Redaktion.

[l] Der französische Journalist und Historiker Charles-André Julien (1891-1991) war auf die Geschichte des Maghreb spezialisiert. Zu seinen berühmtesten Werken zählt die Histoire de l’Afrique du Nord (Geschichte von Nordafrika), die er 1931 publizierte. Vgl. Wikipedia, https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Charles-Andr%C3%A9_Julien&oldid=786412567 (06.07.2016); die Redaktion.

[m] Der französische Militär und Kolonialadministrator Henri Labouret (1878-1959) leitete gemeinsam mit Diedrich Hermann Westermann das International African Institute in London und publizierte verschiedene Bücher über die Geschichte und Sprachen Afrikas. Vgl. Anthropophagie et Histoire, http://anthist.hypotheses.org/644 (06.07.2016); Wikipedia, https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=International_African_Institute&oldid=129656365 (06.07.2016); die Redaktion.

[n] Robert Conrevin (1919-1988) war ein französischer Kolonialbeamter und Afrikahistoriker. Vgl. Wikipedia, https://fr.wikipedia.org/w/index.php?title=Robert_Cornevin&oldid=125639160 (06.07.2016); die Redaktion.

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