"Die heldenhafte Stellung in Bataan"
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Die heldenhafte Stellung in Bataan . a In den frühen Tagen im Januar 1942 schickte General Homma seine Truppen gegen die USAFFE b -Aufstellung in Bataan. Die philippinisch-amerikanischen Truppen leisteten mit großartigem Mut Widerstand. Die Schlacht von Bataan begann. Tag und Nacht, Woche auf Woche tobte der ungestüme Krieg. Auf der blutdurchtränkten, entflammten Halbinsel Bataan schrieben Philippiner und Amerikaner, die Seite an Seite als Brüder-an-den-Waffen kämpften, ein neues Epos in den Kriegsannalen, eine neue Seite in der philippinisch-amerikanischen Geschichte.
Die philippinisch-amerikanischen Verteidiger waren mit einer hoffnungslosen Situation konfrontiert. Sie hatten keine Unterstützung durch die Luftwaffe oder Marine, sie waren unvollständig ausgestattet und zahlenmäßig unterlegen, sie wurden von der Knappheit an Nahrungsmitteln, Medizin und Munition gequält und die Hilfe, die sie aus Amerika erwarteten, kam nicht, da die Pazifikflotte der Vereinigten Staaten in Pearl Harbor beim Ausbruch der Kampfhandlungen gefechtsunfähig gemacht wurde.
Die Flucht von Quezon und Sayre . Da er den endgültigen Zusammenbruch der USAFFE erwartete, telegrafierte Präsident Rooselvelt Präsident Quezon, in die Vereinigten Staaten zu kommen. Es war eine Angelegenheit von militärischer Zweckdienlichkeit und politischer Bedeutung. Wäre Präsident Quezon in die Hände der Japaner gefallen, so hätte es den Ruf Amerikas auf den Philippinen geschwächt, ferner hätte es keinen philippinischen Anführer gegeben, der den vorbildlichen Widerstand gegen die japanischen Invasoren hätte fortführen können.
Als Reaktion auf die Wünsche des amerikanischen Präsidenten verließ Quezon mit seiner Familie und seinem Kriegskabinett in der Nacht des 20. Februar 1942 Corregidor c mit dem U-Boot. Offensicht-
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lich war Gott ihm wohlgesonnen, da er erfolgreich durch die japanische Blockade schlüpfte und Panay d erreichte. Von Panay aus fuhren er und seine Gruppe nach Negros, e dann nach Mindanao f und später erreichten sie Australien mit dem Flugzeug. Nach einer kurzen Erholung in Australien setzte er in Richtung USA über und erreichte am 8. Mai 1942 San Francisco. Ein Sonderzug brachte ihn nach Washington, wo Präsident Roosevelt und andere hochrangige amerikanische Funktionäre ihn willkommen hießen.
Am 23. Februar flohen Hochkommissar Sayre und seine Gruppe ebenfalls über Corregidor mit dem U-Boot und erreichten schließlich die Vereinigten Staaten über Honolulu.
„Ich muss zurückkehren.“ Während der dunklen Tage der Stellung in Bataan forderte Präsident Roosevelt General MacArthur wiederholt auf, nach Australien zu reisen und das Kommando über die Südwest-Pazifik-Region zu übernehmen. Folglich verließ General MacArthur am 11. März 1942, begleitet von seiner Familie und seinen Angestellten, Corregidor in zwei Patrouillen-Torpedo-Booten und erreichte sicher Mindanao und ging dort an Bord nach Australien. Sofort bei seiner Ankunft in Melbourne am 17. März sprach er die Worte aus: „Ich bin durchgekommen und ich muss zurückkehren.“
Die bedrängten philippinisch-amerikanischen Truppen in Bataan und Corregidor und alle Philippiner, die die Wucht der japanischen Invasion am stärksten zu spüren bekamen, waren von seinem Versprechen elektrisiert. Unsere Leute hefteten ihre Hoffnung auf einen endgültigen Sieg in dem Krieg und ihren Glauben daran an diese drei Worte – „ICH MUSS ZURÜCKKEHREN“. Sie hatten ein inneres Vertrauen auf MacArthur. Tief in ihren Herzen dankten sie der göttlichen Führung für seine Flucht und beteten für seine schnelle Rückkehr auf die Philippinen.
Der Fall von Bataan . Generalleutnant Jonathan M. Wainwright war der Nachfolger von MacArthur als Kommandeur der philippinisch-amerikanischen Truppen, deren Bezeichnung von USAFFE (United States Armed Forces in the Far East) zu USIP (United States Forces in the Philippines, Armee der Vereinigten Staaten auf den Philippinen) geändert wurde. Er übernahm MacArthur’s Hauptquartier in Corregidor und leitete von dort aus die tapfere Verteidigung von Bataan. Die mutigen philippinischen und amerikanischen Verteidiger taumelten aufgrund des krachenden Ansturms der Invasoren, doch sie hielten Stellung und kämpften mit beharrlichem Mut weiter. „Bataan steht noch!“ wurde der Welt durch die VOICE OF FREE-
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DOM (Stimme der Freiheit) verkündet. Die VOICE war eine Radiostation der philippinisch-amerikanischen Verteidiger, die täglich in Sicherheit des Malinta Tunnels in Corregidor g sendete.
Als Wainwright das Kommando über die USIP übernahm, waren die Philippinen der einzige alliierte Festungswall in Ostasien, der den mächtigen japanischen Horden Widerstand leistete. Hongkong, die britische wehrhafte Kolonie in China, war am Weihnachtstag 1941 gefallen. Singapur, die größte Marinebasis Großbritanniens im Orient kapitulierte am 15. Februar 1942. Drei Wochen später fiel Niederländisch-Indien. Nur die Philippinen kämpften weiter, hielten den Feind auf und verschafften Australien mehr Zeit, um seine Verteidigung zu stärken.
Am 3. April 1942, Karfreitag für Christen und Jimmu Tenno-Sai (Gedenktag des Kaisers Jimmu) für die Japaner, entfesselte General Homma die gesamte Wut einer großen japanischen Offensive in Bataan. Tausende japanische Infanteristen,
[schwarz-weiß-Fotografie von einer Reihe jubelnder, Fahnen und Waffen schwingender Japaner, die von einem Berg hinabsteigen]
[Bildunterschrift:] Der Fall von Bataan, 9. April 1942
Japanisch Soldaten rufen „Bansai!“
unterstützt durch das Sperrfeuer der Artillerie und der Wucht des Panzerfeuers, zerschlugen die philippinisch-amerikanische Aufstellung. Über ihren Köpfen erhoben sich die Wild Eagles (wilde Adler), der Stolz von Japans Fliegerkorps, und zerbombten die Fuchslöcher, h Krankenhäuser und Munitionsdepots von Bataan. Vom Meer aus warfen die Kriegsschiffe des Feindes tödliche Granaten auf die Stellung der Verteidiger. Bataan war verloren. Geschwächt durch Hunger, Krankheit und Übermüdung kämpften die Verteidiger heftig und viele von ihnen starben als Helden. Die Elitetruppeneinheit der Generäle Lim und Capinpin wurden in Stücke gerissen und der Feind überschwemmte die blutige Bataan-Halbinsel wie eine Tidewelle.
[a] Bataan ist eine philippinische Provinz im mittleren Westen der Insel Luzon. Die Halbinsel ist der Bucht von Manila vorgelagert; die Redaktion.↩
[b] Die USAFEE, United States Armed Forces in the Far East (Armee der Vereinigten Staaten im Fernen Osten) war eine Armeeeinheit, die 1941 aufgrund der Krisensituation, die sich im Pazifik zusammenbraute, gegründet wurde. Zu dieser Einheit zählten auch 100.000 Philippiner. Siehe Quelle Die Philippinen und der Zweite Weltkrieg aus demselben Schulbuch; die Redaktion. ↩
[c] Corregidor ist eine kleine Insel südlich der Bataan-Halbinsel; die Redaktion.↩
[d] Panay ist eine etwa 12.000 km² große Insel, die zur Gruppe der Visayas gehört; die Redaktion.↩
[e] Negros ist die größte der Visayas-Inseln, südlich von Panay; die ÜbersetzerInnen.↩
[f] Mindanao ist die zweitgrößte philippinische Insel im Süden des Landes; die Redaktion.↩
[g] Der Malinta Tunnel ist ein Tunnelkomplex, der von der US-Armee gebaut wurde. Zunächst diente er als bombensicheres Lager und als Personenbunker, später wurde er zu einem Krankenhaus umfunktioniert. Vgl. Wikipedia, https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Malinta_Tunnel&oldid=713156549 (20.07.2016); die Redaktion. ↩
[h] Als Fuchsloch bzw. foxhole wird eine Verteidigungsposition im Schützengraben bezeichnet. Vgl. Wikipedia, https://en.wikipedia.org/w/index.php?title=Defensive_fighting_position&oldid=730057060 (20.07.2016); die Redaktion. ↩