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Hohmann, Walter; Schiefer, Wilhelm: Von der deutschen Ostsiedlung bis zu den Anfängen Bismarcks. Volk und Reich der Deutschen. Geschichtsbuch für Oberschulen und Gymnasien, Kl. 7. Frankfurt am Main: Otto Salle Verlag, 2. Aufl., 1943, 45–46.

Europäische Expansion in der Frühen Neuzeit


[S. 45]

Zweiter Teil: Der Anbruch einer neuen Zeit

I. Erweiterung des Gesichtskreises durch Kreuzzüge und Entdeckungen

1. Die Wirkung der Kreuzzüge

[...]

2. Die Entdeckungen

[...]

[S. 46]

Infolge der Entdeckungen traten die Erdteile aus ihrer Vereinzelung heraus und wurden durch die Europäer miteinander verknüpft. Die Europäer und die europäische Kultur begannen ihren Siegeszug über die Erde. Die großartigste Völkerverschiebung setzte ein. Ein ständig stärker werdender Strom von Eroberern und Ausplünderern, später von Kolonisten, ergoss sich aus Europa in die neuen Länder. Sklavenhandel und Sklavenjagd in nie dagewesener Ausdehnung schleppten die Neger als Arbeitskräfte nach Amerika. Alteingesessene Völker und zum Teil hochentwickelte Kulturen wie das Inkareich in Peru und das Aztekenreich in Mexico wurden vernichtet. Der Zustrom von Edelmetall verdrängte die Naturalwirtschaft vollends. Das Großgewerbe wurde durch die beginnende Ausfuhr in die Kolonien belebt. Der Schwerpunkt des Handels verschob sich an die Küste des Atlantischen Ozeans, zunächst nach Portugal (Lissabon) und Spanien. Das Mittelmeer und damit die alten Seehandelsplätze Venedig und Genua verloren die bisherige Bedeutung. Die Lebensführung der Europäer wurde durch die den überseeischen Gebieten entstammenden Erzeugnisse wesentlich umgestaltet (Kartoffel, Mais, Kakao; Reis, Tee, Zucker, Gewürze; Kaffee; Baumwolle). Den neuen Ländern brachten die Einwanderer ihre heimlichen Haustiere und Pflanzen und veränderten den Charakter mancher Landschaft völlig. Die Wissenschaften wurden bereichert und gefördert, so die Erdkunde, die Völkerkunde, die Naturwissenschaften.

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